Aug in Auge mit dem Königspinguin

Aug in Auge mit dem Königspinguin

Aug in Auge mit dem Königspinguin

Zu den faszinierenden Geschöpfen aus der Tierwelt gehören die Pinguine. Den meisten Menschen war bis vor etwa 30 Jahren bestenfalls der Humboldt-, der Magellan- oder der Brillenpinguin bekannt, also schwarz weiss gefärbte Pinguine, die einigermassen in Zoos der gemässigten Zone ohne grossen Aufwand gehalten werden konnten. Die Reisemöglichkeiten der neuesten Zeit, riesige Anstrengungen in der Tierhaltung in unseren Tierparks sowie das Fernsehen machten weitere Pinguinarten einem grösseren Publikum bekannt. Darunter ist ebenfalls der äusserst anmutige, schwarz-weiss, gelb und orange gefärbte Königspinguin.
Der Film "Aug in Auge mit dem Königspinguin" erzählt aus dem komplizierten und verwirrenden Leben der Königspinguine, mit Bildern aus der Zeit von etwa Mitte November bis Ende Februar. Ausserhalb dieser Zeit ist es dem nicht in der Antarktis stationierten Menschen unmöglich, die Kolonien des Königspinguin zu besuchen. Diese liegen alle auf recht unzugänglichen Inseln wie auf Süd-Georgien, den Süd-Sandwich Inseln, Marion, Crozet, Kerguelen, Heard, Bouvet und Macquarie, also auf Inseln im Südpolarmeer rund um den Globus. Nur auf den Falklandinseln gibt es seit dem zweiten Weltkrieg zwei kleine, in den letzten Jahren fast ganzjährig besuchbare Kolonien. Auf dem Packeis und auf dem antarktischen Kontinent gibt es dagegen keine Königspinguine. In der Zeit des grössten Raubbaues an den biologischen Schätzen im Südpolarmeer litten die Königspinguine doppelt. Sie wurden zu Oel verkocht. Von jedem Königspinguin liessen sich etwas 1,5 Liter Oel gewinnen. Zu gewissen Zeiten dienten sie auch als Brennmaterial in den Transiedereien, wo Wale und See- Elefanten verarbeitet wurden. Heute erobern die Königspinguine ihre einstigen Strände zurück. Sie stehen überall unter Schutz und gedeihen prächtig, da sie wegen dezimierten Walbeständen weniger Verfolger als früher haben. In neuester Zeit explodiert nun aber auch die Zahl der einst ebenfalls fast ausgerotteten Kerguelen-Pelzrobbe. Auch diese wurde unter Schutz gestellt und sie beanspruchen nun im Sommer die gleichen Plätze. Dies könnte den Königspinguinen bald einmal Probleme bringen. Der Film berichtet nur mit schönen Bildern aus dem Leben der Königspinguine. Ich möchte nicht mit Spekulationen jemanden anklagen oder erläutern, wie wäre es wenn...! Kein Mensch weiss, mit welchen Problemen die Königspinguine vor 300 oder 1000 Jahren konfrontiert waren. Ich versuche nicht, mit meinem Film etwas zur Bildung eines Umweltbewusstseins und zu einem ökologischen Verhalten beizutragen. Dies wurde an diesem Film auch schon beanstandet. Warum eigentlich?

Herbert Oberlin